1975 – 2000

Musikverein & Kreisfeuerwehrkapelle 1975 bis 2000

Gestärkt durch ein glanzvolles Jubiläumsfest „75 Jahre Musikverein 1900 Kaldenkirchen“ und die hierbei erfahrene Anerkennung, brechen die nächsten 25 Jahre an. Den Vorsitz führt Heinz Vaehsen, Helmut Inderhees ist 2. Vorsitzender, Dirigent Werner Stenmans, Vizedirigent Josef Jansen und Geschäftsführer Horst Boell (Jansen und Boell sind auch heute noch in diesen Funktionen tätig). Kassierer ist Hermann Hahnen und Notenwart Jakob Jansen. Geprobt wird Freitags im Vereinslokal „Zum Ring“ (Ebler). Der Verein verfügt in diesem Jahr über die Rekordzahl von 59 Aktiven. Dennoch, nach der Hauptversammlung zum Jahresbeginn 1976 lautet der Presseaufruf (ähnlich in den Folgejahren mit Bestand bis zum heutigen Tag): „Der Leistungsstand der Kapelle ist derzeit zufriedenstellend, Nachwuchs ist jedoch nach wie vor erwünscht.“

Wenn man im Rahmen der Aktivitäten in diesen Jahren die Fahrt zur Kempener Partnerstadt Orsoy bei Paris und eine solche nach Denzlingen/Schwarzwald nennt, dürfen nicht die mehrfachen Konzerte in der Justizvollzugsanstalt Anrath, die Silberhochzeit des stv. Wehrführers Paul Klaas in Appeldorn, die Niederrheinwoche in Krefeld, die Eröffnung der Burg Ingenhoven und das Partnerschaftstreffen Nettetal – Caudebec en Caux vergessen werden.

Unter dem Motto „Musik war sein Leben“ berichtet die Presse vom Tod des letzten lebenden Mitgründers und Ehrendirigenten Peter Dammer im Alter von 88 Jahren. Seine Verdienste um das Musikwesen in Kaldenkirchen bedürfen besonderer Erwähnung.

Erfreulich im Juni 1976 im Rathaus Lobberich die Vorstellung der 1. Schallplatte der Kreisfeuerwehrkapelle durch den Vorsitzenden, den Dirigenten und die beiden Hauptinitiatoren Martin Scholten und Karl-Heinz Adams. Ein gelungenes Werk in einer Auflage von 1.000 Stück war der Lohn harter und eifriger Proben, insbesondere in den vorangegangenen 3 Monaten.

Unerwähnt bleiben darf auch nicht die Fahrt nach Belgien im September 1977, wo die Kapelle mit den Feuerwehren aus dem Kreis Viersen die BRD bei „300 Jahre Feuerwehr in Bree“ vertritt. Die Stimmung beim Konzert im Festzelt ist so riesig, daß laufend Zugaben gefordert und die Musiker auf dem Weg zum Bus von der Bevölkerung begleitet werden; auf der Straße wird gespielt, geschunkelt und getanzt.

 Im Rahmen der Doppelfunktion sind im Jahre 1977 die „25 Jahre als Kreisfeuerwehrkapelle“ zu feiern. Das 2. Wochenende im Oktober erlebt ein Festkonzert sowie die Kranzniederlegung mit Festhochamt und Frühschoppen in den kurz vorher erhaltenen neuen Uniformen. Einer der Konzerthöhepunkte  im ausverkauften Saal „Zur Mühle“ ist das Klarinettensolo „Murzel und Purzel“ mit den Solisten Josef Jansen und Konrad Lisges.

Aus den Jahren 1978 und 1979 müssen von den jeweils mehr als 30 Auftritten vor allem die Konzerte 125 Jahre Liedertafel, 65 Jahre Wehrführer Albert Spielhofen mit Salut und Fackelzug, 50 Jahre Reiterverein Kaldenkirchen, 100 Jahre Brucher Schützen, Eröffnung Niederrheinwoche Krefeld und Jagdmuseum Brüggen Erwähnung finden.

Vergessen werden darf aber auch nicht die Mitwirkung bei der Schallplatte „Lou van Borgh präsentiert bekannte Kapellen und Bläsercorps“, Auf dieser Schallplatte ist die Kapelle ebenfalls mit 2 Märschen vertreten.

Der absolute Höhepunkt am 25.10. 1979 jedoch die gelungene Mitwirkung bei „Bios Bahnhof“ in Köln-Frechen. Es war neben der Gelegenheit, einmal im Fernsehen auftreten zu dürfen, vor allem die Möglichkeit, mit Weltstars wie Peter Maffey, Giata Galloway, Ingrid Caven und Karl Dall zu plaudern und je nach Geschmack mit diesen ein Kölsch oder einen Kurzen zu trinken.

Zu Beginn des Jahres 1980 zählt die Kapelle 55 Aktive. Hermann Hahnen gibt nach „sage und schreibe“ 28 Jahren die Kassengeschäfte an Helmut Inderhees ab (auch heute noch in dieser Funktion tätig).

Die beiden Folgejahre werden geprägt vom Gemeinschaftskonzert mit der Liedertafel in der Sporthalle Grenzwaldstraße, dem Konzert anläßlich der Einweihung des Innenministeriums Düsseldorf und den Mitwirkungen Feuerwehrfest Zülpich, dem Stadtfest Kaldenkirchen, der Brandschutzwoche der FF Nettetal, den Geburtstagsfeiern 50 Jahre Bischof August Peters und Löschzugführer Karl-Josef Peters sowie dem Diözesan-Kegelturnier der Kolpingfamilie.

Im Februar 1981 wird Reinhold Heußen Nachfolger von Albert Spielhofen als Wehrleiter und Stadtbrandmeister.

Im Jahre 1982 finden neben den beiden Feuerwehrjubiläen in Leuth und Hinsbeck 2 Konzerte statt. Das 1. im St. Wolfhelm-Gymnasium in Schwalmtal vor gähnend leeren Rängen, das 2. vor ausverkauftem Haus in der Aula der Städt. Realschule in Kaldenkirchen.

Im Folgejahr wird auf Einladung von MdB Julius Louven, die Bundeshauptstadt Bonn besucht. Ein Erlebnis, obwohl das Konrad-Adenauer-Haus wegen einer laufenden Veranstaltung nicht besichtigt werden kann. Flexibel, wie man eben sein muß, spielt man kurzerhand in Rhöndorf auf. Die Begeisterung der Gäste einer morgendlichen Trauerfeier kennt keine Grenzen. Die vorübergehend verlustig gegangenen dritten Zähne von Wilhelm Kessels sorgen für allgemeine Erheiterung.

Aus dem Jahre 1984 ist erwähnenswert, neben den Eröffnungen Sparkasse Krefeld und Clubheim TSV Kaldenkirchen, die Mitwirkung bei „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lobberich“, wo der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Hinrich Struve, als Ehrengast von der Musik der Kreisfeuerwehrkapelle sehr angetan war.

Der absolute Höhepunkt im Juni 1984 war jedoch das Konzert anläßlich der Verabschiedung von Bundespräsident Professor Dr. Carl Carstens in dessen Amtssitz, Villa Hammerschmidt, in Bonn.

Das 10. Treffen der Ehrenabteilung der Feuerwehr Nettetal 1984 in Leuth muß alleine schon deshalb Erwähnung finden, weil dort neben der Kapelle zum letzten Mal Ehrenvorsitzender Willi Ulen mit „seinem“ unnachahmlichen Xylophonsolo auftritt.

Die wesentlichen Ereignisse der beiden Folgejahre sind neben den Auftritten 100 Jahre TSV, Silberhochzeit (im Nebel in Waldniel) und Geburtstag 50 Jahre Kreisbrandmeister Dreßen, 10 Jahre Kreisfeuerwehrverband Viersen, 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Breyell, Einweihung eines wieder errichteten Feuerwehrhauses im Museum Dorenburg, insbesondere die beiden Frühjahrskonzerte im Saale Timmermanns/Inderhees. Die Presse berichtet von „einem musikalischen Blütenstrauß mit Soloeinlagen von Stefanie Scholten und Hans Tobben.“

Konrad Lisges übernimmt 1986 vom späteren Ehrenmitglied Jakob Jansen die wichtige Funktion des Notenwartes. Einige Mitglieder, die die Teilnahme am Vereinsleben vernachlässigen, versprechen Besserung.

Nach 15 Jahren scheidet Werner Stenmans aus gesundheitlichen Gründen als Dirigent aus. Seine Verdienste, sein Auftreten und seine Zuverlässigkeit, trotz der jeweiligen Anfahrt aus Weeze oder später Kevelaer, sind unstreitig. Zwei Zitate bei seiner Verabschiedung anläßlich der JHV der Freiwilligen Feuerwehr im Februar 1987: Stadtdirektor Weisbrich: „Sie haben sich und uns ein musikalisches Denkmal gesetzt. Sie waren ein Vorbild für die Feuerwehr und ihre Musiker, ein Aushängeschild für das große Orchester, für unsere Stadt und für den ganzen Kreis Viersen.“ Werner Stenmans: „Erstmals habe ich unten im Saal gesessen; das fällt einem nicht leicht.“

Im Mai 1987 der Besuch der Partnerstadt Caudebec en Caux aus Anlaß der 20-jährigen Partnerschaft/Jumelage. Insbesondere auf Wunsch von Bürgermeister Reulen waren die MusikerInnen dabei. Der Löschzug Lobberich schließt mit den Pompiers einen Freundschaftsvertrag. Die Musiker werden zu einer der Attraktionen, sie sind im wahrsten Sinne voll im Einsatz. Die Presse: „Die Musiker spielten Tag und Nacht, sogar vom Turm des Feuerwehrhauses!“

Einen Monat später das Gastspiel bei der Bundesgartenschau in Düsseldorf. Während noch im „Höfchen“, dessen Scheune vor den vorübergehenden Unbillen des Wetters Schutz bieten muß, die Zuhörerzahl recht spärlich ist, ändert sich dies beim zweiten Auftritt im großen Festzelt. Hier werden begeistert Zugaben gefordert.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung zum Jahresbeginn 1988 tritt Vorsitzender Heinz Vaehsen aus gesundheitlichen Gründen zurück. Nach langjähriger Schriftführertätigkeit hatte er ab 1967 die Geschicke des Vereins geführt, erhielt 1977 die Deutsche Feuerwehrehrenmedaille und wird am St. Martinstag 1988 auf einstimmigen Wunsch der Mitglieder zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Nachfolger wird sein bisherige Vize Karl-Heinz Adams; Josef Jansen wird stellvertretender Vorsitzender.

Eine Entwicklung im Jahre 1988 ist für den Musikverein als überaus positiv zu bezeichnen. Der Industrielle Kurt Heidel aus Boisheim übernimmt das Amt des Protektors. Seiner Unterstützung und seiner Spontanität ist es zu verdanken, daß manches abgewickelt und so manche Veranstaltung und Fahrt durchgeführt werden kann, wie z.B. nach Berlin, Rochlitz oder mehrmals Saalbach, seiner zweiten Heimat. Ein Glücksgriff für den Musikverein. Zur Abrundung des Jahres 1988 sind noch die Konzerte Rheinbraun in Paffendorf, Feste Zons, Flugplatz Elmpt und die Mitwirkung bei der 1.000-Jahrfeier Stadt Lobberich zu nennen, im Folgejahr die Einweihungen Polizeistation und Zigarrenmacher Denkmal Kaldenkirchen, Partnerschaftstreff mit Fenland und erstes „Spiel ohne Grenzen“ von Feuerwehr und Polizei an der Jugendherberge Vierlinden.

Im Febr. 1987 hatte Willi Hilscher das Dirigat der Kapelle übernommen. Man findet jedoch nie so richtig zueinander. Die Trennung erfolgt daher bereits im Oktober 1988. Vizedirigent Josef Jansen, der 1980 und 1981 an Dirigentenlehrgängen in St. Vith im Auftrage des Landesfeuerwehrverbandes teilgenommen hatte und viel an Erfahrung mitbrachte, springt nach eigener Aussage nur „befristet in die Bresche“.

Ein Großereignis im März 1989: Kreisfeuerwehrkapelle und Trommlercorps „Frisch auf!“ besuchen gemeinsam, unter der Leitung von H.W. Schmitz, Berlin. Neben der Stadtrundfahrt West-Berlin und dem Besuch Ost-Berlins wird u.a. aufgespielt am Schöneberger Rathaus und im Euro-Center. Unvergeßlich für alle Beteiligten ist der Marsch vom Euro-Center vorbei an der Gedächtniskirche in Richtung Zoo-Palast unter dem Motto „mit Preußens Gloria durch die Berliner City“. Die Instrumente bei der Berlinfahrt werden durch einen eigens hierfür von Protektor Kurt Heidel gecharterten Lkw, gefahren von Toni Schouren und Herbert Graw, auf den Weg gebracht.

Eingebettet in die Auftritte Rheinbraun Schloß Paffendorf, 50 Jahre Wehrführer Reinhold Heußen, Royal Air Force Flugplatz Brüggen, Bundeschützenfest in Kempen und die Einweihung des Feuerwehrgerätehauses in Lobberich, das kleine Jubiläum „90 Jahre Musikverein 1900“. Das zweiteilige Festkonzert im Saal „Zur Mühle“ findet die volle Anerkennung seines Publikums. Der in die Dirigentenrolle übergewechselte Vize Josef Jansen besteht seine Prüfung mit Bravour. Die beiden „kleinen Finken“ Helmut Inderhees und Sonja Hardt erhalten für ihr Flötensolo besonders viel Beifall. Festredner Landrat Hanns Backes: „Die Kapelle ist musikalischer Außenminister unserer Stadt und unseres Kreises; die Kaldenkirchener sind glücklich, solch ein Orchester zu besitzen“. Am Morgen des nächsten Tages: Kranzniederlegung am Ehrenmal, feierliches Hochamt und gemütliches Beisammensein im Feuerwehrgerätehaus Kaldenkirchen.

Einige Wochen nach dem Konzert die traurige Nachricht vom Tod des verdienstvollen Ehrenvorsitzenden Heinz Vaehsen.

Auf der Suche nach einen neuen Dirigenten werden die Verantwortlichen fündig. Im November 1990 übernimmt Markus Fees, Musikoffizier der Bundeswehr, dieses Amt. Er bringt die Kapelle weiter voran, pflegt einen allgemein geschätzten kameradschaftlichen Kontakt zu allen Mitgliedern – insbesondere zu den jungen MusikernInnen – und ist trotz der weiten Anreise aus Hilden die Zuverlässigkeit in Person. Seine Bewährungsproben lassen nicht lange auf sich warten: Eröffnung West-LB Akademie Schloß Krickenbeck sowie Konzert anläßlich der Gründung des Lokalsenders „Welle Niederrhein“.

Zwei unvergeßliche „Großfahrten“ sind in diesem Jahr besonders hervorzuheben: Die 4-tägige Konzertreise nach Saalbach (Tirol) und die 3-tägige Fahrt zur Nettetaler Patenstadt Rochlitz/Sachsen zum 27. Inselfest, beide mit zahlreichen Auftritten.

Durch die Doppelfunktion wird im Mai 1992 das kleine Jubiläum „40 Jahre Kreisfeuerwehrkapelle“ mit einem Festbankett und am nächsten Tag einem Frühschoppen im Feuerwehrgerätehaus gefeiert. Anwesend sind auch die Feuerwehrkameraden aus Rochlitz.

In den beiden Folgejahren die Konzerte Stadtgarten Dülken, Einweihung „Zentrum der Hilfe Malteser Hilfsdienst“, 10 Jahre Leistungsnachweis der Feuerwehren im Kreis Viersen sowie die Mitwirkung bei den 10. Landeswertungsspielen der Feuerwehrmusik NRW in Dormagen, wo eine Goldmedaille in der ersten Klasse erspielt wird. Zu nennen ist auch die 3-tägige Konzertreise nach Derenburg, wo viele Kaldenkirchener im II. Weltkrieg evakuiert waren. Das im Rahmen dieser Fahrt eine Jugendgruppe gegründet wird, die fortan auch eigene Aktivitäten entwickelt, war erfreuliches Beiwerk. Die Jugendgruppe durfte u.a. 1996 am Tagesablauf und an den Proben der Bundeswehrmusiker an der Schule in Hilden teilnehmen.

Besondere Erwähnung bedürfen natürlich die ab 1993 jährlich stattfindenden Frühjahrskonzerte. 1993 und 1994 jeweils 2 Abende im Saal „Zur Mühle“, ab 1995 dann der 2. Konzertabend in der Werner-Jaeger-Halle in Lobberich. Hierdurch wird die Heimatverbundenheit mit Kaldenkirchen gepflegt, hiermit wird aber auch die Stadt Nettetal gewürdigt. Insbesondere die Konzerte in der Werner-Jaeger-Halle werden wegen der guten Akustik zu einem „Renner“. Die Pressezitate hierzu: 1993: „Orchester begeisterte die Musikfreunde“. 1994: „Von Tannhäuser bis Starlight mit Sonja Hardt“. 1995: „Colonel Marsch stimmte schwungvoll auf Programm der Feuerwehrkapelle ein“. 1996: „Rock und Blues kamen prima an“. 1997: „Vielfältiges Programm von Klassik bis Pop“ u.a. Andalucia (Solistin Simone Tobben) und Jesus Christ Superstar.

Zurück noch einmal in das Jahr 1993, in welchem Josef Jansen Vorsitzender als Nachfolger des aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Karl-Heinz Adams wird. Am 15.01.1994 tritt die neue Vereinssatzung in Kraft. 1994 dann die Aufnahme einer ersten eigenen CD mit doch enormen Aufwand und Belastung für die Mitwirkenden. Ein Erfolg, denn die CD’s waren sehr beliebt.

Im Jahre 1995 wird nicht nur die Stadt Nettetal, sondern auch ihre Feuerwehr 25 Jahre alt. Unter Leitung von Stadtbrandmeister Reinhold Heußen gibt es im Mai unvergeßliche Jubiläumstage mit Festbankett im Seerosensaal Lobberich und anschließendem „Bunten Abend“ mit Heino Conti, 2 Tage der offenen Tür im Feuerwehrhaus Hinsbeck sowie Festmesse, Kranzniederlegung und großem Zapfenstreich, mit einem Fahrzeugkonvoi aller Fahrzeuge der Nettetaler Hilfsorganisationen DRK, MHD, THW und Feuerwehr durch alle Stadtteile und schließlich der große gemeinsame Festzug in Hinsbeck mit Vorbeimarsch. Die Kapelle ist an allen Tagen voll im Einsatz und unterstreicht hierdurch ihre Feuerwehrzugehörigkeit. 1995 erfolgt auch der Auftritt in Köln anläßlich der Verabschiedung von Oberkreisdirektor a.D. Rudolf Müller als Vorsitzender des Deutschen Jugendherbergswerks.

Am Abend des 02. Juli 1997 tritt die Kapelle auf Einladung Ihres Protektors Kurt Heidel erneut eine 4-tägige Saalbach-Reise an. Neben einer Hüttengaudi auf der Panorama-Alm und der Fahrt nach Zell der absolute Höhepunkt: Der große Heimatabend mit der Skilehrermusik, der Trachtenkapelle, einer Jazzband und den bekannten Mooskirchnern. Von der Jahreshauptversammlung 1997 ist zu berichten, daß Stefan Vos die Funktion des Notenwartes von Konrad Lisges übernimmt.

1998 der Abschied von Dirigent Markus Fees in Form von 2 Konzerten. Der scheidende Dirigent, den die Bundeswehrmusik nach München abgeordnet hatte, wird an beiden Abenden von Stadtbrandmeister Reinhold Heußen bzw. Kreisbrandmeister Heinz-Josef Dreßen (silberne Ehrennadel) und dem Vorstand unter großem Beifall verabschiedet und zum Ehrendirigenten ernannt. Sein stets ausgezeichnetes Verhältnis zur „Jugend“ dankte diese ihm durch einen Sonderauftritt. Nicht vergessen werden darf, daß am 2. Konzertabend ein für Protektor Kurt Heidel von Josef Jansen komponierter Marsch nachträglich zu dessen 61. Geburtstag uraufgeführt wird. Bei den Abschiedskonzerten stellt sich schon der neue Dirigent Hans-Paul Breuer vor und übernimmt den Stab, ein Profi, dessen Tätigkeit bereits beim nächsten Konzert spürbar werden sollte.

Auf der Mitgliederversammlung 1999 wird Dieter Cox in Nachfolge von Josef Jansen 1. Vorsitzender; Hans Bäumges bleibt 2. Vorsitzender (ab 1996). Josef Jansen, der 1997 mit der Ehrennadel in Silber des Kreisfeuerwehrverbandes ausgezeichnet wurde, tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück, verspricht jedoch das Amt des Vice-Dirigenten (seit 1971) weiter auszuüben.

Zum Jahresbeginn wird Kreisbrandmeister Heinz-Josef Dreßen, der sich um die Kreisfeuerwehrkapelle große Verdienste erwarb, in Niederkrüchten mit „großem Bahnhof“ verabschiedet. Die Kapelle sorgt natürlich für den musikalischen Rahmen und mit dem Trommlercorps „Frisch auf“ für einen gelungenen Zapfenstreich. Kurz darauf verstirbt Ehrenwehrführer Albert Spielhofen im Alter von 85 Jahren. Trotz der angelaufenen Zusatzarbeiten in Bezug auf das anstehende Jubiläum, soll auch 1999 nicht auf die beiden Konzerte in Kaldenkirchen und Lobberich verzichtet werden. Unter der Leitung von Hans-Paul Breuer, inzwischen Dirigent des Landespolizeiorchesters NRW, werden sie ein voller Erfolg. Die Presse: „Konzert stellte hohe Anforderungen an die Solisten“; u.a. 2 eigene Märsche des neuen Dirigenten, „Trompetenherz“ mit Stefanie Scholten/Martin Bäumges und „My Heart will go on“ mit Sonja Hardt und Saxophon-Altmeister Konni Lisges. Pressezitat: „Der Musikverein, der im kommenden Jahr 100 Jahre alt wird, kann somit nach der Verpflichtung von Hans Paul Breuer voller Zuversicht in das Jubiläumsjahr gehen.“

Wie konnte es anders sein: Protektor Kurt Heidel lädt die Kapelle in „Anerkennung des tollen Konzertes“ zur Mühlrather Mühle ein. Der schön begonnene Abend wird jäh unterbrochen als die Meldung kommt: „Ein Fahrzeug ist aus der Linkskurve geflogen und hat die parkenden Autos der Mitglieder gerammt.“ Die Meldung wird insofern zur Wirklichkeit, als etwa 10 Autos beschädigt wurden (4 mal Totalschaden) und anschließend 4 große Abschleppfahrzeuge für Ordnung sorgen müssen. Ein Fahrlehrer, seit 43 Jahren unfallfrei, hatte ganze Arbeit geleistet und Vergangenes deutlich nachgeholt.

Inzwischen haben die Vorbereitungen für das „100jährige“ im Jahr 2000 begonnen. Aus der ersten Sitzung des Festausschusses am 26.06.1998 ergibt sich bereits die Terminierung für „das Fest“,und zwar vom 01.06. bis 04.06.2000.